Beschlussvorschlag:
Der Haupt- und
Finanzausschluss schlägt der Gemeindevertretung die Beauftragung der Fa.
Fisseler als Bauträger für das Bauvorhaben „Errichtung einer Wohnanlage mit dem
Konzept 50plus und einer Tagespflegeeinrichtung“ vor.
Der Gemeindevorstand wird beauftragt mit der Fa. Fisseler und dem Zweckverband
Sozialstation Kaufunger Wald – Söhre den von der Gemeindevertretung am
25.11.2015 beschlossenen Kooperationsvertrag mit dem dazugehörigen
Servicevertrag abzuschließen.
Sachverhalt:
Im Rahmen des Auswahlverfahrens für den Vorinvestor/Bauträger wurden 6
Firmen zu einer Vorbesprechung am 02.02.2016 eingeladen. Von den angeschrieben
Firmen haben vier Firmen einem Gesprächstermin für den 02.02.2016 zugestimmt.
In folgender Reihenfolge wurden die Bewerbungsgespräche geführt:
1. Fa. Dittmar Baugesellschaft, Dörnhagener Straße 29, 34302 Guxhagen
10:00 - 11:30 Uhr
2. Fa. Krieger + Schramm GmbH & CoKG, Neue Straße 12, 37351
Dinkelstädt
11:30 – 13:00 Uhr
3. Fa. Fisseler GmbH & CoKG, Am Ziegelgrund 25, 34497 Korbach
13:30 – 15:00 ‚Uhr
4. HSB-Bauträger & Immobilien GmbH, Nassauische Straße 9, 56470 Bad
Marienberg
15:30 – 17:00 Uhr
5. Die Fa. Lengemann & Co BauGmbH, Fuldatalstraße 15, 34302 Guxhagen
hatte an dem vorgeschlagenen Termin keine Zeit. In einem Telefonat äußerte Herr
Lengemann starkes Interesse an dem Bauvorhaben, jedoch nicht an dem Konzept des
Wohnungseigentums nach WEG (Wohnungseigentumsgesetzt). Herr Lengemann möchte
das Projekt auf eigene Kosten und eigenes Risiko umsetzen und die Wohnungen
eigenverantwortlich vermieten.
Da unter diesen Voraussetzungen ein Einfluss der Gemeinde auf das Bauvorhaben
nach der Grundstücksübertragung nicht mehr möglich ist, wurde auf einen
gesonderten Gesprächstermin verzichtet.
6. Die Fa. Grubau hat auf das Anschreiben nicht reagiert.
Im Februar 2015 wurde seitens der Bauverwaltung schon ein Sondierungsgespräch
mit der Fa. Grubau im Rahmen der Besichtigung der Wohnanlage in Alheim –
Heinbach geführt. In diesem Zusammenhang teilte mir der Geschäftsführer der Fa.
Grubau, Herr Bauch mit, dass er lediglich dann ein Interesse hätte, wenn das
Bauvorhaben auf dem Grundstück des Alten Sportplatzes umgesetzt wird.
Ziel der Vorbesprechungen war es, den Geschäftsführern der beteiligten
Firmen das Konzept der Gemeinde Söhrewald und die baulichen Rahmenbedingungen
darzulegen, damit diese sich verbindlich als Bauträger bewerben können.
Hierzu wurde allen Bewerbern im Vorfeld das in der Anlage beigelegte
Schreiben mit der dazugehörigen Anlage übersendet. Die dort enthaltenen
Bedingungen gelten als Grundlage für die Bewerbung. Dazu gehören neben den
vertraglichen Verpflichtungen insbesondere die Anerkennung des
Grundstückskaufpreises in Höhe von 80,00€ / m² sowie die Erstattung der
Projektentwicklungskosten in Höhe von 48.000,00€ netto an die Gemeinde Söhrewald.
Die Fa. Dittmar aus Guxhagen hat die Bewerbung mit Schreiben vom
08.02.2016 zurückgezogen und erklärt: „Zitat“ „Nach gründlichen Überlegungen und unter Berücksichtigung des
anvisierten zeitlichen Rahmen, in dem das Projekt realisiert werden soll, bin
ich zu der Überzeugung gekommen, dass Ihr Vorhaben für mich als Bauträger
leider nicht in Betracht kommt. Meine derzeitige Auftragslage ließe eine
Erstellung der Planung und den Beginn der Durchführung des Bauvorhabens nicht
vor Anfang 2017 zu.“
Eine Bewerbung als Bauträger haben drei der sechs angeschrieben Firmen
abgegeben.
1. HSB-Bauträger
& Immobilien GmbH, Nassauische Straße 9, 56470 Bad Marienberg
Die Fa. HSB wurde im Gespräch vertreten durch den Geschäftsführer, Herr
Dr. Harry Schmidt-Bovendeert und den Prokuristen Herr Philipp
Schmidt-Bovendeert.
HSB hat seit 20 Jahren verschiedenste vergleichbare Projekte umgesetzt,
eine Übersicht ist auf der Webseite zu finden.
http://www.hsb-bautraeger.de/hsb/objekte.php
Dabei versteht sich die HSB eher als Projektentwickler, sämtliche
Arbeiten werden an externe Vertragspartner vergeben.
2. Fa. Krieger +
Schramm GmbH & CoKG, Neue Straße 12, 37351 Dinkelstädt
Die Fa. Krieger + Schramm wurde im Gespräch vertreten durch den
Geschäftsführer, Herr Matthias Krieger, den Architekten Joachim Döring und den
Immobilienfachmann Jürgen Boulnois.
Krieger + Schramm hat sehr viele Projekte im gehobenen Wohnungsbau in
Frankfurt durchgeführt, zeigt allerdings weniger Erfahrung im Bau und Vertrieb
von Seniorenwohnungen. In der Fa. sind derzeit ca. 80 Mitarbeiter in drei
Filialen beschäftigt. Davon sind lt. webseite ca. 50 Personen für
Projektentwicklung, Planung, und Verwaltung zuständig, 30 Personen als Poliere
und für die Bauausführung.
http://www.krieger-schramm.de/unternehmen/ansprechpartner.html
Neben dem Stammsitz in Dinkelstädt hat die Fa. Krieger + Schramm eine
Filiale in Lohfelden. Nach Aussage des Herrn Krieger werden die Rohbauarbeiten
vom eigenen Betrieb ausgeführt, alle anderen Arbeiten werden an Nachunternehmer
vergeben.
3. Fa. Fisseler
GmbH & CoKG, Am Ziegelgrund 25, 34497 Korbach
Die Fa. Fisseler wurde vertreten durch den Geschäftsführer, Herr Michael
Pielert. Das Bauunternehmen besteht seit 1885 und betreibt Hochbau, Tiefbau,
Ingenieurbau und Straßenbau. Bisher wurden ca. 10 vergleichbare Objekte
umgesetzt, davon aktuell eine gleichwertige Anlage in Habichtswald. In der Fa.
sind derzeit ca. 140 Personen beschäftigt, davon 20 in der Projektentwicklung,
Planung und Verwaltung sowie 120 in der Bauausführung. Mit eigenen Mitarbeitern
werden sämtliche Erd- Tiefbau- und Rohbauarbeiten sowie ein Teil der
Ausbauarbeiten durchgeführt.
http://fisseler-korbach.de/leistungen/hochbau/wohnungsbau
Vergleichende
Bewertung
Die größte Erfahrung im Bau von betreuten Wohnanlagen hat die Fa. HSB mit
weit über 20 umgesetzten Projekten, gefolgt von der Fa. Fisseler mit 10
Projekten und der Fa. Krieger + Schramm
mit 2 Vergleichsobjekten.
Für die Umsetzung des Bauprojektes bringt die Fa. Fisseler mit ca. 120
Handwerkern die besten Voraussetzungen mit. Die Ausführungsplanung erfolgt im
eigenen Betrieb und wird durch eigene Handwerker im Betrieb umgesetzt. Dadurch
werden nur wenige Arbeiten fremd vergeben. Die Fa. Krieger + Schramm führt
ebenfalls einen Teil der Arbeiten mit eigenem Personal aus, hat allerdings lediglich
30 eigene Handwerker beschäftigt. HSB ist komplett auf Fremdfirmen angewiesen.
Je mehr Arbeiten durch eigene Mitarbeiter ausgeführt werden, desto
wirtschaftlicher kann das Bauvorhaben umgesetzt werden. Das Verhältnis von 20
Mitarbeitern in Verwaltung und Planung zu 120 Mitarbeitern in der Ausführung
bei der Fa. Fisseler lässt auf rationales Bauen zurückschließen, da der größte
Teil im eigenen Betrieb ausgeführt wird. Dem hingegen lässt das Verhältnis 50
Mitarbeiter in Verwaltung und Planung zu 30 Mitarbeiter in der Ausführung
darauf schließen, dass der größte Teil an Nachunternehmer vergeben wird.
Nimmt mal als Vergabekriterien Erfahrung und Umsetzung im eigenen Betrieb
als Maßstab, liegt die Fa. Fisseler deutlich vor den anderen Bewerbern. Aus diesem
Grund wird die Fa. Fisseler als Bauträger für die Umsetzung des Bauvorhabens
vorgeschlagen.