Betreff
Beschlussfassung Wohnen 50plus Bauträger - Auswahlverfahren
Vorlage
0023/2016/2
Art
Beschlussvorlage
Referenzvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Die Gemeindevertretung beschließt, auf Empfehlung der Ausschüsse, die Beauftragung der Fa. Fisseler als Bauträger für das Bauvorhaben „Errichtung einer Wohnanlage mit dem Konzept 50plus und einer Tagespflegeeinrichtung“.
Der Gemeindevorstand wird beauftragt mit der Fa. Fisseler und dem Zweckverband Sozialstation Kaufunger Wald – Söhre den von der Gemeindevertretung am 25.11.2015 beschlossenen Kooperationsvertrag mit dem dazugehörigen Servicevertrag abzuschließen.

                               

 

 


Sachverhalt:

 

Im Rahmen des Auswahlverfahrens für den Vorinvestor/Bauträger wurden 6 Firmen zu einer Vorbesprechung am 02.02.2016 eingeladen. Von den angeschrieben Firmen haben vier Firmen einem Gesprächstermin für den 02.02.2016 zugestimmt.

In folgender Reihenfolge wurden die Bewerbungsgespräche geführt:

1. Fa. Dittmar Baugesellschaft, Dörnhagener Straße 29, 34302 Guxhagen
10:00 - 11:30 Uhr

2. Fa. Krieger + Schramm GmbH & CoKG, Neue Straße 12, 37351 Dinkelstädt

11:30 – 13:00 Uhr

3. Fa. Fisseler GmbH & CoKG, Am Ziegelgrund 25, 34497 Korbach

13:30 – 15:00 ‚Uhr

4. HSB-Bauträger & Immobilien GmbH, Nassauische Straße 9, 56470 Bad Marienberg

15:30 – 17:00 Uhr

 

5. Die Fa. Lengemann & Co BauGmbH, Fuldatalstraße 15, 34302 Guxhagen hatte an dem vorgeschlagenen Termin keine Zeit. In einem Telefonat äußerte Herr Lengemann starkes Interesse an dem Bauvorhaben, jedoch nicht an dem Konzept des Wohnungseigentums nach WEG (Wohnungseigentumsgesetzt). Herr Lengemann möchte das Projekt auf eigene Kosten und eigenes Risiko umsetzen und die Wohnungen eigenverantwortlich vermieten.
Da unter diesen Voraussetzungen ein Einfluss der Gemeinde auf das Bauvorhaben nach der Grundstücksübertragung nicht mehr möglich ist, wurde auf einen gesonderten Gesprächstermin verzichtet.

6. Die Fa. Grubau hat auf das Anschreiben nicht reagiert.
Im Februar 2015 wurde seitens der Bauverwaltung schon ein Sondierungsgespräch mit der Fa. Grubau im Rahmen der Besichtigung der Wohnanlage in Alheim – Heinbach geführt. In diesem Zusammenhang teilte mir der Geschäftsführer der Fa. Grubau, Herr Bauch mit, dass er lediglich dann ein Interesse hätte, wenn das Bauvorhaben auf dem Grundstück des Alten Sportplatzes umgesetzt wird.

 

Ziel der Vorbesprechungen war es, den Geschäftsführern der beteiligten Firmen das Konzept der Gemeinde Söhrewald und die baulichen Rahmenbedingungen darzulegen, damit diese sich verbindlich als Bauträger bewerben können.

Hierzu wurde allen Bewerbern im Vorfeld das in der Anlage beigelegte Schreiben mit der dazugehörigen Anlage übersendet. Die dort enthaltenen Bedingungen gelten als Grundlage für die Bewerbung. Dazu gehören neben den vertraglichen Verpflichtungen insbesondere die Anerkennung des Grundstückskaufpreises in Höhe von 80,00€ / m² sowie die Erstattung der Projektentwicklungskosten in Höhe von 48.000,00€ netto an die Gemeinde Söhrewald.

 

 

 

 

 

 

Die Fa. Dittmar aus Guxhagen hat die Bewerbung mit Schreiben vom 08.02.2016 zurückgezogen und erklärt: „Zitat“ „Nach gründlichen Überlegungen und unter Berücksichtigung des anvisierten zeitlichen Rahmen, in dem das Projekt realisiert werden soll, bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass Ihr Vorhaben für mich als Bauträger leider nicht in Betracht kommt. Meine derzeitige Auftragslage ließe eine Erstellung der Planung und den Beginn der Durchführung des Bauvorhabens nicht vor Anfang 2017 zu.“

 

Eine Bewerbung als Bauträger haben drei der sechs angeschrieben Firmen abgegeben.

 

1. HSB-Bauträger & Immobilien GmbH, Nassauische Straße 9, 56470 Bad Marienberg

Die Fa. HSB wurde im Gespräch vertreten durch den Geschäftsführer, Herr Dr. Harry Schmidt-Bovendeert und den Prokuristen Herr Philipp Schmidt-Bovendeert.

HSB hat seit 20 Jahren verschiedenste vergleichbare Projekte umgesetzt, eine Übersicht ist auf der Webseite zu finden.

http://www.hsb-bautraeger.de/hsb/objekte.php

Dabei versteht sich die HSB eher als Projektentwickler, sämtliche Arbeiten werden an externe Vertragspartner vergeben.

 

2. Fa. Krieger + Schramm GmbH & CoKG, Neue Straße 12, 37351 Dinkelstädt

Die Fa. Krieger + Schramm wurde im Gespräch vertreten durch den Geschäftsführer, Herr Matthias Krieger, den Architekten Joachim Döring und den Immobilienfachmann Jürgen Boulnois.

Krieger + Schramm hat sehr viele Projekte im gehobenen Wohnungsbau in Frankfurt durchgeführt, zeigt allerdings weniger Erfahrung im Bau und Vertrieb von Seniorenwohnungen. In der Fa. sind derzeit ca. 80 Mitarbeiter in drei Filialen beschäftigt. Davon sind lt. webseite ca. 50 Personen für Projektentwicklung, Planung, und Verwaltung zuständig, 30 Personen als Poliere und für die Bauausführung.

http://www.krieger-schramm.de/unternehmen/ansprechpartner.html

Neben dem Stammsitz in Dinkelstädt hat die Fa. Krieger + Schramm eine Filiale in Lohfelden. Nach Aussage des Herrn Krieger werden die Rohbauarbeiten vom eigenen Betrieb ausgeführt, alle anderen Arbeiten werden an Nachunternehmer vergeben.

 

3. Fa. Fisseler GmbH & CoKG, Am Ziegelgrund 25, 34497 Korbach

Die Fa. Fisseler wurde vertreten durch den Geschäftsführer, Herr Michael Pielert. Das Bauunternehmen besteht seit 1885 und betreibt Hochbau, Tiefbau, Ingenieurbau und Straßenbau. Bisher wurden ca. 10 vergleichbare Objekte umgesetzt, davon aktuell eine gleichwertige Anlage in Habichtswald. In der Fa. sind derzeit ca. 140 Personen beschäftigt, davon 20 in der Projektentwicklung, Planung und Verwaltung sowie 120 in der Bauausführung. Mit eigenen Mitarbeitern werden sämtliche Erd- Tiefbau- und Rohbauarbeiten sowie ein Teil der Ausbauarbeiten durchgeführt.

http://fisseler-korbach.de/leistungen/hochbau/wohnungsbau

 

 

 

 

Vergleichende Bewertung

 

Die größte Erfahrung im Bau von betreuten Wohnanlagen hat die Fa. HSB mit weit über 20 umgesetzten Projekten, gefolgt von der Fa. Fisseler mit 10 Projekten und der Fa. Krieger +  Schramm mit 2 Vergleichsobjekten.

Für die Umsetzung des Bauprojektes bringt die Fa. Fisseler mit ca. 120 Handwerkern die besten Voraussetzungen mit. Die Ausführungsplanung erfolgt im eigenen Betrieb und wird durch eigene Handwerker im Betrieb umgesetzt. Dadurch werden nur wenige Arbeiten fremd vergeben. Die Fa. Krieger + Schramm führt ebenfalls einen Teil der Arbeiten mit eigenem Personal aus, hat allerdings lediglich 30 eigene Handwerker beschäftigt. HSB ist komplett auf Fremdfirmen angewiesen.

Je mehr Arbeiten durch eigene Mitarbeiter ausgeführt werden, desto wirtschaftlicher kann das Bauvorhaben umgesetzt werden. Das Verhältnis von 20 Mitarbeitern in Verwaltung und Planung zu 120 Mitarbeitern in der Ausführung bei der Fa. Fisseler lässt auf rationales Bauen zurückschließen, da der größte Teil im eigenen Betrieb ausgeführt wird. Dem hingegen lässt das Verhältnis 50 Mitarbeiter in Verwaltung und Planung zu 30 Mitarbeiter in der Ausführung darauf schließen, dass der größte Teil an Nachunternehmer vergeben wird.

Nimmt mal als Vergabekriterien Erfahrung und Umsetzung im eigenen Betrieb als Maßstab, liegt die Fa. Fisseler deutlich vor den anderen Bewerbern. Aus diesem Grund wird die Fa. Fisseler als Bauträger für die Umsetzung des Bauvorhabens vorgeschlagen.